Epilepsie – Persönliches Erfahrungsprotokoll
Ein dokumentiertes Tagebuch über meine Epilepsie-Erkrankung – zur Aufklärung, zur Selbstbeobachtung und als Reflexion meiner Erlebnisse und Empfindungen.
Mehr über Epilepsie – DEV
Anfallschronik seit 2020
April 2022:
Zwei dokumentierte Abcencen mit deutlichen Ausfallerscheinungen
Neues Arbeitsumfeld (Holzofenbäckerei): anfangs motivierend, dann zunehmender Stress
März – Mai 2023:
Beschäftigung in der Hotelküche (39-Stunden-Woche)
Symptome: Stressbedingte Aussetzer, Reflexionsbedarf
Zweimaliges Vergessen der Medikation → intensive Albträume (normalerweise träume ich nicht)
Dezember 2023:
Wechsel zurück in die Konditorei
Unregelmäßige Schichten, starker Erschöpfungszustand, Antriebslosigkeit
Gespräche mit Arbeitgeber führten zu Angebot einer 30-Stunden-Stelle ohne Wochenendarbeit
Trotzdem gelegentliche Nachtschichten
Meisterschule & Fachprüfung – ab September 2024
Unterbringung im Hostel – hoher Stresspegel
Überforderung in Theorie & Praxis, fehlende Erholungszeit
Schlafstörungen, Albträume, Leistungsabfall
Schwierigkeiten in der Prüfungsphase: Denkblockaden, Panikattacken
Oktober 2024:
Zungenbiss nach nächtlichem Anfall
Unbewusstes Verhalten (z. B. bei Rot über die Ampel)
Rückmeldung des Neurologen: Dosisreduktion nicht empfehlenswert, MRT ohne Auffälligkeiten.
Dezember 2024:
23.–25.12.: Sturz auf der Treppe unter Stress → Gehirnerschütterung, Krankenhausaufenthalt
Rückblick auf vier Jahre ohne Alkohol – seit Oktober 2021 alkoholfrei
Gesellschaftliche Erwartungshaltung gegenüber Alkoholkonsum bleibt problematisch, „Ich trinke keinen Alkohol, konsequent – die Gesellschaft triggert mich.“ Das klingt hier nach Alkoholsucht, es ging hier um dezent 1 Glas Wein als Genussmittel. In meiner Kindheit habe ich von Stiefväterlicher Seite Alkoholmissbrauch mit dramatischer Gewaltprozessen erlebt. Dieses Erlebnis ist ein konsequenter Trigger und für mich ein Tabu.
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2025 – Neue Perspektiven
April: sozialer Wandel, neurologische Untersuchungen in der
UMG
leichte Depressionsdiagnose und die besonders hohe Reizbarkeit, dies bei der Levetiracetam Dosis als Nebenwirkungen herausstellten
neue Medikation: Suspension nach einem Plan innerhalb der nächsten 2 Monate
Ziel: Medikament Lamotrigin 200 mg 1x am Tag.
Rückblick – Symptome und Anzeichen in früher Kindheit
Aus dem Bett gefallen
Zähneknirschen → Verletzungen im Mund
Stolpern, Koordinationsprobleme
Dösiges, abwesendes Verhalten
Konzentrationsstörungen in der Schule → „Bernd, raus!“
Alkoholmissbrauch – Gewaltverhalten des Stiefvaters
GdB:
Schlussgedanke:
Epilepsie bedeutet nicht Unfähigkeit, sondern die Notwendigkeit von Struktur, Pausen und Selbstfürsorge. Die Erkenntnis meiner persönlichen Grenzen ist nicht Schwäche, sondern Stärke.